Bereits 1957 wurden im Auftrag der Bergrettung-Landesleitung des AVS zwei Hundeführer aus Südtirol zu einem Winterrettungslehrgang nach Österreich geschickt.
Ende 1963 wurden vom Alpenverein Südtirol vier Hunde für den Bergrettungsdienst angekauft. Eine neue Gruppe im Bergrettungsdienst hatte so mit ihrer Arbeit begonnen. Es dauerte nicht lange und auch andere aktive Bergrettungsmitglieder fanden Gefallen an der neuen Aufgabe. Damals mussten die Kurse noch im Ausland (Schweiz, Nordtirol, Kärnten, Allgäu) absolviert werden.
In den Anfangsjahren bestand unsere Gruppe aus 11 Hundeführern, die mit ihren treuen Vierbeinern bei immer mehr Einsätzen angefordert wurden. Marius Eccli wurde der erste Gruppenleiter der Lawinen-Suchhundeführer.
1979 wurde der erste Winterrettungslehrgang am Kronplatz abgehalten. Dieser fand so guten Anklang, dass im selben Herbst das Referat der Lawinen-Suchhundeführer im Alpenverein Südtirol gegründet wurde. Die Hundeführer waren somit auch im Landesausschuss des BRD vertreten.
Unsere Hunde wurden auch von Anfang an bei Sommerkursen für Sucheinsätze ausgebildet. Dass diese Entscheidung richtig war, zeigen die vielen Erfolge bei den Sucheinsätzen an denen auch unsere Hundeführer beteiligt waren.
Die Rasse der Bloodhunde hielt auch bei uns Einzug. Eine Hunderasse mit der man besonders in Amerika bei Suchaktionen gute Erfahrungen gemacht hatte. Damals war Mantrailing in Europa noch völlig unbekannt. Eine Schweizerin, brachte das Mantrailen von Amerika nach Europa. Sie organisierte Seminare mit amerikanischen Instruktoren.

Folgende Spezialisierungen gibt es bei den Suchhunden im Bergrettungsdienst

Lawinensuche
Nach dem Abgang von Lawinen können verschüttete Personen durch Lawinensuchhundeteams unter dem Schnee gesucht werden. Trotz des technischen Fortschrittes durch Geräte wie z.B. Lawinenverschüttetensuchgeräte oder RECCO sind Lawinenhunde manchmal die einzige und (dann) auch die beste Möglichkeit, Verschüttete schnellstmöglich zu orten. Diese Art der Sucharbeit ist für Hund und Führer sehr aufwendig und belastend. Da er als einer der Ersten am Einsatzort eintrifft, muss der Hundeführer über umfangreiche Kenntnisse in Abklärung, Gefahreneinschätzung und Einsatzabläufen verfügen. Der Hund darf sich nicht von anderen Hunden, Sondierketten, LVS-Suchteams und anderen störenden Einflüssen ablenken lassen.

Flächensuche
Der Flächensuchhund hat seinen Ursprung in den beiden Weltkriegen. Hier hatte er die Aufgaben verwundete Soldaten aufzuspüren und den Sanitätsmannschaften zu melden.
Bei der Flächensuche stöbert der Hund frei nach menschlicher Witterung. Der Hundeführer gibt dem Hund ein Suchgebiet vor und muss unter Beachtung der Windrichtung sicher stellen, dass der Hund das zugeteilte Suchgebiet absucht.
Der Hund sucht nicht nach einem speziellen Menschen, sondern zeigt jeden an, der sich in offensichtlich hilfloser Lage befindet. Trainiert werden viele verschiedene „Opferbilder“ wie zum Beispiel liegen, sitzen, krabbeln, kriechen aber auch schreiende Personen, oder solche, die versuchen weg zu robben.

Mantrailing
Mantrailing (eng. man „Mensch“ und trail „verfolgen“) ist die Personensuche unter Einsatz von Gebrauchshunden, die Mantrailer oder Personenspürhunde genannt werden. Dabei wird der hervorragende Geruchssinn der Hunde ausgenutzt.

Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert.
Mantrailer können nicht nur auf Spuren von Fußgängern eingesetzt werden, selbst die relative Abgeschlossenheit eines fahrenden Autos verhindert nicht, dass die Personen verfolgbare Spuren hinterlassen. Mantrailer können, im Unterschied zu Fährtenhunden, auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen eingesetzt werden

Der Hund ist keine Maschine die auf Knopfdruck funktioniert. Seine Tagesverfassung und äußere Umstände wirken auf seine Suchleistung ein. Deshalb ist es wichtig, dass jedes Hundeführerteam optimal vorbereitet wird und dass bei Einsätzen versucht wird sie dermaßen zu gestalten, dass eine optimale Erfolgsaussicht erreicht werden kann!

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