
„Es war mir eine Ehre“, mit diesen Worten hatte sich mein Vorgänger Ernst Winkler nach neun Jahren an der Spitze des Landesverbandes im Jahresbericht 2023 von uns als Landesleiter verabschiedet.
Es ist auch mir eine große Ehre, euch das erste Mal in der Funktion als Landesleiter des Bergrettungsdienstes im AVS im aktuellen Jahresbericht 2024 begrüßen zu dürfen.
Nachdem Ernst im Herbst 2023, sehr überraschend für uns alle, seinen Rücktritt als Landesleiter mitgeteilt hatte, wurde im Landesausschuss und darüber hinaus versucht, so bald als möglich geeignete und motivierte Personen für die Wahl zu seinem Nachfolger zu finden und diese bei der anstehenden Vollversammlung 2024 vorzuschlagen. Am Ende stellte ich mich am 05. April 2024 dieser Wahl und wurde zum 7. Landesleiter in unserer 75jährigen Geschichte des Bergrettungsdiensts im AVS gewählt. Gerne möchte ich mich an dieser Stelle nochmals für das Vertrauen und das sehr gute Wahlergebnis bedanken. Mit viel Respekt und noch mehr Demut habe ich dieses Amt angenommen, wissend dass ich auf viele UnterstützerInnen angewiesen bin, um dieses Ehrenamt adäquat auszuüben. Danken möchte ich nochmals Ernst, der mir einen nahtlosen Übergang ermöglicht hat und stets mit Rat und Tat zur Seite stand.
In den vergangenen Jahren als Mitglied im Landesausschuss und zuletzt als Landesleiterstellvertreter durfte ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Diese und die vielen schönen Momente mit begeisterten Bergretterinnen und Bergrettern und das hochprofessionelle Team im Landesverband überzeugten mich zusätzlich dieses Amt nach erfolgter Wahl zu übernehmen.
Unter allen bisherigen Landesleitern hat sich die Bergrettung im AVS stets weiterentwickelt. In diese Fußstapfen zu treten ist wahrlich eine Herausforderung und motiviert und zwingt mich, mein Bestes für dieses Amt zu geben. Auf unsere 35 Rettungsstellen mit den knapp 1.100 Mitgliedern auf das ganze Land verteilt dürfen wir stolz sein. Sie sind es, welche rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr eine Rettung in den Bergen garantieren. Doch sind es auch diese Mitglieder, welche sich vom Landesverband einen klaren Rahmen und Unterstützung in den verschiedensten Bereichen wünschen. Mit der zunehmenden Bürokratie und den immer wieder neuen gesetzlichen Bestimmungen braucht es viel Durchhaltevermögen und oftmals noch mehr Optimismus, um stets Herr der Lage zu sein. Als Landesverband werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Rettungsstellen und deren Ausschüsse so viel Unterstützung wie möglich erhalten.
Spannend wird auch die zukünftige Entwicklung im Bereich der alpinen Rettung. War es vor vielen Jahren noch der Rettungshubschrauber, welcher die alpine Rettung revolutioniert hatte, so ist es aktuell wohl der gesamte Bereich der Digitalisierung. Bereits bei der Alarmierung können wir uns auf unsere eigene BRD-App verlassen, welche in den letzten Monaten immer wieder mit verschiedenen persönlichen Funktionen erweitert wurde. Bei der eigentlichen Rettung dürfen wir zusätzlich auf technische Unterstützung wie beispielsweise Handyortung oder Drohnensuche bauen. In der Nachbearbeitung von Einsätzen und bei der allgemeinen Verwaltung dürfen wir auf unser BRD-Office setzen. Eine Gemeinsamkeit aller genannten Bereiche ist, dass stets eine Optimierung erfolgt und wir gewillt sind, hier wie schon oft Pionierarbeit zu leisten.
Rückblickend auf das abgelaufene Jahr dürfen wir zweifelsohne auf die Einführung des Digital Funkes (TETRA) und die neue Einsatzbekleidung stolz sein.
Eine besondere schwierige Herausforderung war die Einführung und Umsetzung der ärztlichen Eignungsuntersuchung. Hier zeigte sich, dass staatliche Bestimmungen, gesetzlich erlaubte Interpretationen, Haltungen zum Ehrenamt und eigne Notwendigkeiten sehr oft in einem Spannungsfeld stehen. Kein Thema wurde im Landesausschuss öfter besprochen als dieses.
Nach meinem ersten Jahr als Landesleiter möchte ich mich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützer bedanken, besonders jedoch beim Leiter der Geschäftsstelle, Robert und bei Karin, Thomas, Stefan und Martin. Herzlichen Dank auch unseren Instruktoren im Bereich Technik und Notfallmedizin sowie unseren Netzwerkpartnern aus dem In- und Ausland und nicht zuletzt den gesamten Bergretterinnen und Bergrettern!
Ich freue mich auf ein weiteres spannendes Jahr
Thomas Hellrigl
Landesleiter